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Tagesimpuls am 07. März

Datum:
Veröffentlicht: 7.3.21
Von:
Theresa Schwarzmann, Pastoralreferentin
Alles ist ver-rückt

VERRÜCKT

… das ist eines dieser Worte, die je nach Betonung und Situation völlig unterschiedliche Bedeutungen haben können.

Per Definition: Krankhaft wirr im Denken und Handeln.

Auf der Humorschiene: Komisch, lustig, närrisch.

Oder als Ausdruck der Freude: „Du bist doch verrückt!“

„Du bist doch verrückt!“ – das werden vermutlich auch viele derer gerufen haben, die bei dem Ereignis dabei waren, von dem wir im Evangelium des heutigen Sonntags hö-ren:

„Das Paschafest der Juden war nahe und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen. Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus samt den Schafen und Rindern; das Geld der Wechsler schüttete er aus, ihre Tische stieß er um und zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!“ (Joh 2,13-16)

„Du bist doch verrückt!“

Jesus würde auf diesen Vorwurf hin vielleicht antworten:

„Ja! Das alles hier ist wirklich ver-rückt! Was ihr hier treibt, DAS ist ver-rückt!

Aus einem heiligen Ort, einem Ort des Gebetes, habt ihr einen Ort des Wirtschaftens und des Profits gemacht!

Wo warmherzig gehandelt werden soll… wird jetzt kaltherzig verhandelt!

Sinn und Wert sind nicht mehr an der Stelle, wo sie ursprünglich gewesen sind!

Ihr habt sie ver-schoben, ver-lagert, ver-rückt!“

Nehmen wir uns doch heute einmal diese Frage mit in den Tag:

Was ist mir denn so wertvoll, dass es mich verrückt macht, zu sehen, wie und wohin es sich ver-rückt?