In Oberneuses wurde eine Kapelle erstmals 1884 erwähnt, vermutlich ist diese schon älter. Die Kapelle war ein neuromanischer Bau mit einer Glocke, die im Privatbesitz der Familie Hümmer war.
In den neunziger Jahren wurde die Kapelle baufällig und konnte schließlich nicht mehr genutzt werden.
Im Frühjahr 2010 gründete sich der Kapellenverein Oberneuses, mit dem Ziel, die alte Kapelle zu restaurieren bzw eine neue am selben Ort zu bauen.
Die Familie Hümmer erklärte sich einverstanden, die Gemeinde erwarb den Grund und 2011 konnte die alte Kapelle abgerissen werden und mit dem Neubau begonnen werden.
Meilensteine
22.01.2010
Gründung des Kapellenvereins Oberneuses e.v.
04.07.2011
Baugenehmigung für die neue Kapelle
24.09.2011
Abriss der baufälligen alten Kapelle
04.10.2011
Grundsteinlegung
25.08.2012
Richtfest
04.05.2013
Gestaltung der Außenanlage
28.09.2013
Einweihung durch H H Erzbischof Dr. Ludwig Schick
Zur Kunst in der Kapelle
Das Kreuz ist Mittelpunkt. Die Gestaltung der Fenster geht farblich und formal eine Verbindung mit dem Raummittelpunkt, dem Kreuz ein. Die gegeneinander versetzten Bahnen in den Glasscheiben versinnbildlichen durch ihre Grafik nicht nur die Pilgerwege des Hl. Otto, sondern den Lebensweg des Christenmenschen, der sich zum Kreuz hin orientiert. Durch die Verbindung mit dem Kreuz ist es uns zum Zeichen geworden.
Ein Zeichen, das an das Leben und Sterben, sowie an die Auferstehung Jesu Christi erinnert. Das Kreuz als Zeichen ist Mittelpunkt. Die plastisch ausgebildete Mitte des Kreuzes bedeutet sowohl Freude und Leid, das Auf und Ab unseres Lebensweges.
Der Glanz des Kreuzes strahlt über das Gelb der Fenster auf uns und unsere Umgebung und deutet auf das Heil, welches wir durch das Kreuz erhoffen. Das Weiß im Kreuz visualisiert mit dem Weiß der Wandfläche. Dadurch soll es als fest verortetes Zeichen und Mittelpunkt der Kapelle sein. Die Fortführung der Kreuzlinien durch die Vertiefungen im Putz unterstreichen diesen Gedanken.
Die beiden Darstellungen, Vesperbild und Hl. Otto weisen auf das Gebet hin, das unseren Lebensweg begleitet. Die gewollt schlicht in Weiß gehaltenen plastischen Bilder ordnen sich dem Gelb im Raum unter.
Die Darstellung der Pieta zeigt die innige Verbindung, die Liebe der Mutter zu ihrem Sohn. Sie sind in sich verbunden. Im Weihnachtslied „in dulci jubilo“ kommt die Textstelle, an der es heißt „...matris ingremio...“ übersetzt heißt das aus dem Schoß der Mutter. Nach der Kreuzabnahme hat man Jesus wieder in den Schoß seiner Mutter gelegt. Die Darstellung deutet auf die Geburt und den Tod Jesu hin, umgrenzt somit den Lebensweg Jesu.
Das leere Grab und die aufscheinende Sonne verweisen auf den Sieg über den Tod zum Licht der Ewigkeit.
Die Figur des Hl. Otto erinnert an einen Menschen, der durch sein kluges, strebsames Tun und heilig geführtes Leben uns zum Vorbild und Mittler zwischen uns und Gott geworden ist.
Der Hinweis „Hl. Otto bitte für uns“ ist Bekenntnis und Bitte zugleich. Diese Bitte wurde, während der Baumaßnahmen in einer kleinen Feier von einer Frau aus dem Kapellenbauverein in den feuchten Putz geschrieben. Das soll zeigen, dass die Bewohner des Ortes hinter dem stehen was hier entstanden ist, dass sie ein Bekenntnis ihres Glaubens sichtbar gemacht haben und es durch den Besuch der Kapelle zum Gebet auch zukünftig tun.
Das Kirchweihfestwird am letzten Samstag im September mit einem Gottesdienst an der Kapelle gefeiert.