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Tagesimpuls am 10.12.2021

Menschenrechte
Datum:
Veröffentlicht: 10.12.21
Von:
Theresa Schwarzmann

Tag der Menschenrechte

„Es gibt doch immer was zu feiern“ – ja, stimmt genau!

Heute ist der 10. Dezember – „Tag des Christstollens“. Ja tatsächlich… im vergangenen Jahr 2020 ist dieser kuriose Feiertag in Deutschland ins Leben gerufen worden. Wer es etwas herzhafter mag, feiert heute den US-amerikanischen „Tag des Lagerbiers“.

Und wer es etwas seriöser mag, der feiert heute etwas, das ein wahrlicher Grund zum Feiern ist – Jahr für Jahr aufs Neue. Und eigentlich sogar jeden TAG aufs Neue. Nämlich: Die Menschenrechte.

Jedes Jahr wird am 10. Dezember der Internationale Tag der Menschenrechte gefeiert. Erinnert wird an diesem Tag an den 10. Dezember 1948, als in Paris die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte von der Generalversammlung der Vereinten Nationen angenommen wurde.

Menschenrechte… das sind Rechte, die – so finde ich – für uns hier in Deutschland heutzutage schon fast als selbstverständlich wahrgenommen werden. Zum Glück!

Zu den Menschenrechten gehört zum Beispiel das Recht auf Leben und auf Freiheit und körperliche Unversehrtheit. Das Recht, seine Meinung frei zu sagen, ohne dafür bestraft zu werden. Jeder Mensch soll außerdem sicher sein, dass er glauben kann, was er will, er darf keine Nachteile wegen seiner Religion erfahren. Das Wahlrecht, das bestimmt, dass die Menschen in demokratischen Wahlen regelmäßig wählen dürfen; das Recht auf Bildung und das Recht auf Eigentum… Das sind nur einige dieser Menschenrechte.

Menschenrechte stehen jedem Menschen zu – einfach, weil er Mensch ist.

Für uns Christen ist die Menschenwürde darin begründet, dass jede und jeder von Gott aus Liebe geschaffen ist. Mir scheint, in der heutigen zeit müsste noch ein Menschenrecht formuliert werden: „Niemand darf in seiner Not einfach vergessen werden“. Denn die größte menschliche Katastrophe ist die Gleichgültigkeit. Das Vergessen. Dass es uns egal ist, dass Menschen leiden.

Dass sie in Altenheimen vereinsamen, weil sie keinen Besuch mehr bekommen. Oder dass wir Katastrophen vergessen, wie beispielsweise die Flutkatastrophe diesen Sommer in Deutschland, wo unzählige Menschen noch immer ohne Perspektive sind. Ist schon „so lange“ her – die Zeit geht weiter – was kümmerts mich?

Gott vergisst niemand. Im Gegenteil! Gott ist immer auf der Suche nach denen, die keiner mehr beachtet… die andere vergessen haben. Und genau diese Haltung erwartet Gott auch von uns.

Das verlorene Schaf muss gesucht werden! Die Rückkehr des verlorenen Sohnes muss mit Sehnsucht erwartet werden! Niemand darf in seiner Not vergessen werden!

Noch ist das kein Menschenrecht. Aber: es ist eine Christenpflicht.

Dass wir denen, die in unserer Umgebung abgehängt sind und vergessen werden, Unterstützung und Beachtung schenken… Das sollte für uns alle ein wahrer Grund zum Feiern werden!