Tagesimpuls am 14.02.2021

Alles Gute! Ob Geburtstag, Namenstag oder Valentinstag, … es gibt genügend Gelegenheiten Glückwünsche auszusprechen: „Alles Gute und besonders Gesundheit“. Egal, ob der Wunsch jemandem gesagt oder auch geschrieben wird, er kommt immer gut an.

Man wünscht sich etwas und bringt dadurch zum Ausdruck, dass man es mit dem anderen gut meint. Ein schöner Brauch, zumal es in ehrlicher Überzeugung geschieht. Der Andere wird sich freuen. Ganz deutlich spürt er, dass er im Mittelpunkt steht. Und es tut auch einmal gut, wenn man erfährt, dass man für jemand wichtig ist und dass man gemocht wird. Neben Gesundheit gibt es noch zahlreiche andere Wünsche. Zufriedenheit und Glück, Erfolg und Anerkennung, oder Frieden und gute Begegnungen. Manche fügen ihrem Glückwunsch noch etwas hinzu: Sie wünschen dem anderen den Segen Gottes. Damit bringen sie zum Ausdruck, dass Gott für sie eine wichtige Rolle bei allen Bemühungen spielt. Denn nur aus sich allein kann keiner leben. Man braucht eine Basis, die einen trägt und frei macht, damit man offen und mit Mut nach vorne weitergehen kann.

Ein guter Freund hat mir auf seiner Glückwunschkarte neben den guten Wünschen und Gottes Segen noch etwas dazugeschrieben. „Jeder Tag birgt in sich eine neue Chance.“ Mir hat der Satz gut gefallen. Ich habe mir die Karte als Motivierungsversuch auf meinen Schreibtisch gestellt. Damit verbinde ich die Hoffnung, dass mich dieser Satz wieder aufbaut, wenn der Alltag allzu grau und eintönig erscheint, mir eingefahrene Routine die Freude an meiner Arbeit nimmt. Jeder Tag soll mir die Chance bieten bei mir selbst wieder neu anzufangen, meinen Mitmenschen neu zu begegnen und auch Gott wieder einen Platz in meinem Leben zu geben.

Der Religionsphilosoph Martin Buber hat das Wort „Chance“ durch das Wort „Berufung“ ersetzt: „Jeder Morgen ist eine neue Berufung.“ Er will damit andeuten, dass ich „von jemand“ aufgerufen werde, „für jemand“ etwas zu tun. Nicht ein anonymes Schicksal verlangt an jedem Tag des Jahres von mir Engagement, sondern ein persönliches Gegenüber lädt mich dazu ein. Ein „Du“, Gott selbst. Und dieser Gott möchte mich motivieren, mitzuhelfen, dass Menschen unter Menschen Mensch sein können. Auch im Jahr 2021 bin ich, sind wir alle Ge- und Berufene.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen eine gute Zeit, Gottes Segen und denken Sie daran: Jeder Tag birgt in sich eine neue Chance.

Elisabeth Schillab, Pastorale Mitarbeiterin