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Tagesimpuls am 21.03.2022

Fastenzeit
Datum:
Veröffentlicht: 21.3.22
Von:
Moise Seck, Kaplan (Priesendorf)

Kein Wein, keine Schokolade, kein Fleisch am Freitag!

Für die meisten von uns ist die Fastenzeit eine Gelegenheit, auf bestimmte Dinge zu verzichten und mit bestimmten Gewohnheiten zu brechen. Diese Bemühungen sind zu loben und zu ermutigen.

Es stimmt, dass das Konzept des Verzichts das Herzstück der Fastenzeit bleibt, aber es ist nicht alles und schon gar nicht das Wesentliche der Fastenzeit. Die Fastenzeit zu leben bedeutet nicht in erster Linie, auf kleine Freuden zu verzichten, sondern vor allem, uns für die Liebe Gottes zu öffnen!

Es geht in der Fastenzeit nicht darum, schwierige Handlungen für sich selbst zu vollziehen, sondern vielmehr darum, Gottes Geschenk anzunehmen. Die Fastenzeit ist also nicht die Zeit des Mangels. Sie ist eine Zeit, in der wir unsere Beziehung zu Gott aufhellen und uns seinem Willen nach Liebe, Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität hingeben können.

Das Evangelium, das wir heute lesen (Lk 4, 24-30), lädt uns ein, die Fastenzeit als einen Weg der Begegnung mit Gott durch einen Prozess der inneren Umkehr und Reinigung zu leben. Wir wissen auch, dass die wahre Begegnung mit Gott durch die Begegnung mit unseren Schwestern und Brüdern, vor allem mit denen, die in Not sind, zustande kommt.

An diesem Tag beten wir mit diesen Worten zum Herrn:

Wir, die wir mit dem Körper fasten,
lehre uns, auch im Geist zu fasten,
alle Bande der Ungerechtigkeit zu lösen,
die Gewalt zu brechen.
Erlaube, dass wir Brot geben
denen, die hungern,
dass wir unsere Häuser öffnen
den Armen, die kein Dach über dem Kopf haben,
damit wir von Christus empfangen
die große Liebe zu erhalten.

Amen.