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Tagesimpuls am 03. März 2021

Hl. Kunigunda
Datum:
Veröffentlicht: 3.3.21
Von:
Stefanie Baier
Wenn sich das Gottesbild vom Vaterbild löst - Gedanken am Gedenktag einer heiligen Frau

Wenn sich das Gottesbild vom Vaterbild löst - Gedanken am Gedenktag einer heiligen Frau

Wir beten Gott als unseren Vater an. Wir bekennen Jesus Christus als Sohn und Herrn. Wir glauben, dass die Gemeinschaft von Vater und Sohn das Geheimnis Gottes ausmacht, also eine Vater-Kind-Beziehung. Schließlich kommt Gott zu uns in der Kraft des Heiligen Geistes – „der Heilige Geist“, also auch ein männliches Wesen. Gott mit männlichen Attributen zu belegen, ist Tradition. Doch lässt sich Gott darauf reduzieren?

Ein Gegenpol zu den rein männlichen Vorstellungen sind die Bilder und Skulpturen der „Anna selbdritt“. Mal ist Anna die große Gottesmutter, welche Maria mit ihrem Kind auf ihrem Schoß hält; mal sind Maria und Jesus gleich groß und sitzen auf Annas linken bzw. rechten Arm; mal steht Anna mit Jesus hinter der thronenden Maria. In den „Anna selbdritt“ - Darstellungen jedenfalls sind die Männer ganz klein und die Frauen ganz groß.

Diese Darstellungen verweisen auf den Ursprung des Lebens und der liegt nunmal im Körper einer Frau. Gott mit mütterlichem Angesicht, sein Geheimnis begriffen in einer Mutter-Tochter- oder Mutter-Sohn-Beziehung. Gott ist mütterliche und väterliche Liebe. In einer doppelten Liebe sollen wir untereinander verbunden bleiben, als Gotteskinder von Gott-Vater und Gott-Mutter.

Herzlichen Glückwunsch allen, die Kunigunde, Kunigunda oder Gunda heißen, zum Namenstag und genießt diesen Ehrentag im Kreise Eurer Familie!

Von Diakon Dr. Alfred Beyer

© Friedbert Simon, in: www.pfarrbriefservice.de