Muttertag – ein Tag der zu Herzen geht, sagen die einen.

Muttertag – ein Tag des Kommerzes, ein Tag erzwungener Mutterliebe sagen die anderen.

Eigentlich kommt der Muttertag aus der Frauenbewegung. Anna Jarvis hatte ihn bereits 1906 im Gedenken an ihre Mutter, die sich für den Frieden und für bessere hygienische Verhältnisse in der damaligen Zeit ein-gesetzt hat, initiiert. Sie wollte, dass die Leistungen der Mütter honoriert werden und, dass Frauen mehr Rechte in der Gesell-schaft bekommen.

Schon acht Jahre später hatte die amerikanische Regierung den zweiten Sonntag im Mai zum nationalen Feiertag erklärt.

Heute nun steht es um die Rechte der Frauen, in Deutschland zumindest, ganz gut. Die Chancengleichheit könnte noch ein bisschen nachziehen; in vielen Teilen der Erde sind wir noch ganz weit davon entfernt.

Mit dem Hintergrund der Geschichte des Muttertages könnten wir jetzt auch sagen:

Muttertag – ein Tag an dem wir uns für die Rechte der Frauen, weltweit einsetzen.

Keine Angst, dieser Impuls wird nicht dazu missbraucht ein politischer Aufruf zu werden.

Freuen sie sich über die kleinen Basteleien, Gedichte und Blumen die sie geschenkt bekommen. Lassen sie sich anrühren von den liebevollen Umarmungen und schenken sie diese auch weiter an ihre Mütter. Es tut gut.

Vergessen wir aber nicht die Mütter, die, aus welchen Gründen auch immer, von ihren Kin-dern getrennt leben.

Vergessen wir nicht die Mütter, die unter psychischer und physischer Gewalt leiden.

Vergessen wir nicht die Mütter, die ihre Kinder verloren haben.

Schließen wir sie und uns in dieses Gebet ein:

Gott, wir danke dir, dass Du für uns da bist. Ganz besonders in schweren Zeiten hältst du uns und spendest uns Trost.

Mit deiner Mütterlichkeit heißt du uns willkommen, bietest einen Ort voll Wärme und Liebe.

Du bist da, auch im Alltag. Spürbar durch die Liebe unserer Mütter und spürbar in unserer Liebe zueinander.

Gott, wir bitte dich: behüte alle Mütter, Kinder, Frauen und Männer. Sei bei ihnen, insbesondere in Zeiten der Angst und Not. Und gibt uns die Fähigkeit, deine Nähe auch in diesen Zeiten zu spüren. Amen

Ute Bauer