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Tagesimpuls am 10. April 2021

10.04.2021
Datum:
Veröffentlicht: 12.4.21
Von:
Stefanie Baier
Die Blinden und der Elefant Es waren einmal vier heilige Männer, die pilgerten seit vielen Jahren um die Welt auf der Suche nach Gott. Oft stritten sie sich und diskutierten. Der eine meinte Gott wäre das Größte im ganzen Universum, ein anderer meinte, Gott wäre auch in einem kleinen Sandkorn verborgen. Einer sagte Gott wäre allmächtig, ein anderer Gott handle durch die Menschen. Einer sagte Gott ist unsichtbar, ein anderer meinte im Sonnenaufgang etwas von der Schönheit Gottes gesehen zu ha-ben. Sie stritten sich auch, welche Religion nun die Richtige wäre, welche Religion die Wahrheit über Gott lehre.

Die Blinden und der Elefant

Es waren einmal vier heilige Männer, die pilgerten seit vielen Jahren um die Welt auf der Suche nach Gott. Oft stritten sie sich und diskutierten. Der eine meinte Gott wäre das Größte im ganzen Universum, ein anderer meinte, Gott wäre auch in einem kleinen Sandkorn verborgen. Einer sagte Gott wäre allmächtig, ein anderer Gott handle durch die Menschen. Einer sagte Gott ist unsichtbar, ein anderer meinte im Sonnenaufgang etwas von der Schönheit Gottes gesehen zu ha-ben. Sie stritten sich auch, welche Religion nun die Richtige wäre, welche Religion die Wahrheit über Gott lehre.

Im Lauf der Jahre waren die vier heiligen Männer alt und blind geworden. Dennoch suchten sie immer weiter nach dem Ewigen. Eines Tages kamen sie in ein Land, wo Elefanten lebten. Noch nie zuvor hatten sie von Elefanten gehört. Da sie blind waren, betasteten sie einen Elefanten mit den Händen. Jeder berührte ihn an einer anderen Stelle.

Und sie erzählten sich, was sie fühlten. Der eine, der den Rüssel des Elefanten ertastet hatte, meinte: „Das Tier gleicht einer großen Wasserpfeife, aber warm und weich.“ Der andere, der das Ohr betastete, sagte: „Das Tier ist wie ein riesiger Fächer oder ein Teppich.“ Der dritte hatte ein Bein angefasst: „Der Elefant ist wie ein Baumstamm oder wie eine feste Säule.“ Und der vierte, der den Schwanz untersuchte, war überzeugt: „Der Elefant ist wie ein Seil, vielleicht eine Schlangenart.“

Jeder der vier war sich sicher, dass er Recht hatte. Jeder erzählte, was er erkannt hatte.

Die Geschichte lehrt uns: Genauso ist es mit Gott. Immer erkennen wir nur einen Teil von ihm, niemals ihn selbst in seiner ganzen Größe. Wenn wir versuchen Gott zu verstehen, dann sind wir wie Blinde.

Einer alleine kann nie die vollkommene Gotteserkenntnis besitzen. Er braucht immer den Austausch mit den Anderen.

Keine(r) kann alleine Christ sein. Es braucht immer glaubwürdige Gemeinschaft.

Ute Bauer