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Tagesimpuls am 25. März 2021

25.03.2021
Datum:
Veröffentlicht: 25.3.21
Von:
Stefanie Baier
Klare Worte statt Wischi-waschi Jedes Mal, wenn ein Kind ein neues Wort hört und lernt, geschieht dies in einer bestimmten Situation. Unser Gehirn ist so raffiniert gebaut, dass es nicht nur das Wort speichert, sondern auch körperliche oder seelische Erfahrungen, die mit diesem Lernvorgang verbunden sind. Wenn es die erlernten Wörter später gebraucht, werden auch die dazugehörigen Gefühle wieder aktiviert.

Klare Worte statt Wischi-waschi

Jedes Mal, wenn ein Kind ein neues Wort hört und lernt, geschieht dies in einer bestimmten Situation. Unser Gehirn ist so raffiniert gebaut, dass es nicht nur das Wort speichert, sondern auch körperliche oder seelische Erfahrungen, die mit diesem Lernvorgang verbunden sind. Wenn es die erlernten Wörter später gebraucht, werden auch die dazugehörigen Gefühle wieder aktiviert.

Allein der Stoßseufzer „Heute habe ich wieder viel Stress“ kann Anspannung im Körper erzeugen, denn bereits die Verwendung von Stresswörtern kann zur Ausschüttung von Stresshormonen führen. Daher ist es sinnvoller, einen Wortschatz zu benutzen, der aufmuntert. Der Satz „Heute ist aber wieder viel los!“ ist eher geeignet, Energie freizusetzen und das Bewusstsein positiv zu beeinflussen. Ge-danken wie zum Beispiel: „Ich muss noch schnell einkaufen“ oder „Ich muss noch meine Hausaufgaben machen“ erzeugen Druck und wirken lähmend. Kleine Veränderungen im Denken hingegen, wie zum Beispiel: „Ich gehe jetzt einkaufen!“ oder „Ich setze mich jetzt an den Schreibtisch und mache meine Hausaufgaben!“, wirken aktivierend. Eine klare Sprache verändert das Unterbewusstsein, setzt Kräfte frei und öffnet Türen zum Erfolg.

Manche Worte machen aus einem Satz eine Wischi-Waschi-Aussage. Fragen Eltern ihr Kind: „Was hast du eigentlich heute gemacht?“, verunsichern sie es da-mit. Bezweifeln die Eltern etwa, dass es heute etwas getan hat? Klar und stark wirkt dagegen die Frage: „Wie war dein Schultag?“

„Vielleicht“ ist ein weiteres Wort, das wir oft unbewusst und gewohnheitsmäßig gebrauchen. Aber mit einem Vielleicht hält sich der Sprecher ein Hintertürchen offen oder erzeugt beim Hörenden unbeabsichtigte Erwartungen.

Wischiwaschi-Sätze erzeugen Missverständnisse, verunsichern den Gesprächspartner und können auf schwaches Selbstbewusstsein des Sprechers hindeuten. Eine klare Sprache hat eine klare Wirkung - auf den Sprechenden und auf den Zuhörer.

Diakon Dr. Alfred Beyer