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Tagesimpuls am Weißen Sonntag

Kommunion
Datum:
Veröffentlicht: 11.4.21
Von:
Albert Müller

Heute ist Weißer Sonntag! Wir dürfen uns erinnern an den Tag unserer Ersten Heiligen Kommunion. Hoffentlich sind es gute Erinnerungen an ein ganz besonderes Fest. Ich nehme doch an, dass Sie überhaupt Erinnerungen an diesen Tag haben? An die Menschen, die da-mals dabei waren, aber vielleicht schon gestorben sind. An die Vorbereitung auf den Festtag, an die Seelsorger, Gruppenmütter und –väter, die diese Vorbereitung geprägt haben. An die Gäste, an die Geschenke…

Wir können ja nichts für unsere Erinnerungen! Vielleicht sind keine schönen Erinnerungen hochgekommen? Ein sehr strenger Pfarrer… Angst vor dem Beichten… eine zerbrochene Kommunionkerze… beim Vorlesen gepatzt und dann ausgelacht: Erinnerungen an einen besonderen Tag in meinem Leben…

Wie hat sich meine Beziehung zu Jesus seit meiner Erstkommunion entwickelt? Ist es eine Freundschaft geworden, die trägt? Eine liebgewonnene Gewohnheit? Ist der Funke übergesprungen? Oder brennt mein Glaubenslicht auf Sparflamme? Ich bin dabei, wenn mir der Glaube nützt, wenn ich das Bedürfnis habe. Oder wenn mir die Kirche eine schöne Liturgie anbietet, die meine Sinne anspricht… Wie halte ich es mit meinem Freund Jesus?

Die Liturgie des zweiten Sonntags der Osterzeit, des weißen Sonntags stellt uns immer die elf verbliebenen Freunde Jesu, die Apostel, und speziell einen der engeren Freunde vor Augen: den Apostel Thomas, der den Beinahmen "der ungläubige" bekommen hat. Wahrscheinlich deshalb, weil Jesus ihn so angesprochen hat: „sei nicht ungläubig, sondern gläubig!“ (Joh 20,27)

Der Thomas des Evangeliums und die anderen Apostel geben uns einen wichtigen Hinweis, wie unsere Freundschaft mit Jesus gelingen kann. Thomas sagt uns, dass er allein und ge-trennt von den anderen Jüngern zu keiner Auferstehungserfahrung kommen konnte. Zu-sammen mit den anderen und „acht Tage darauf“ wurde sie ihm geschenkt, und er durfte glauben: „Mein Herr und mein Gott!“ Diese Erfahrung hilft über jeden Zweifel hinweg!

Wir brauchen zum Glauben die Anderen, Brot und Wort Gottes teilen hat nur Sinn, wenn auch jemand da ist zum Teilen! Wir brauchen die Begegnung untereinander und die Berührung von Jesus in seinen Sakramenten! Das ermöglicht und vertieft Freundschaft! Am heutigen Sonntag denken wir dankbar und froh an den Tag unserer Erstkommunion, denken wir aber auch an den Tag unserer nächsten Kommunion!