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Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere

PFARRKIRCHEINNEN
Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere - Innenansicht

Kirchenbau

Lassen Sie sich vom schlichten Äusseren unserer Kirche nicht täuschen. Treten Sie in die Kirche ein, denn erst im Inneren offenbart sich der wahre Reichtum.
Hier wurde ein Kleinod fränkischen Rokoko geschaffen.

Der Ebracher Zisterzienserabt Hieronymus Held ließ in den Jahren 1748 – 1751 die Pfarrkirche erbauen. Die Vorgängerkirche wurde eingelegt, nur der Kirchturm aus dem Jahre 1615 blieb stehen. Der Abt beauftragte namhafte Künstler für den Bau und die Ausstattung dieser wunderschönen Kirche:

Balthasar Neumann: Architekt, Weisung zur Anordnung der Seitenaltäre

Wolfgang v. d. Auwera: Bauleitung (er war auch Bauleiter der Würzburger Residenz) Hauptaltar, Kanzel und Entwurf der ca. 400 m² großen Stuckdecke
Hofmaler Stögler: Altarbilder
A. Cl. Lünenschloss: 3 Deckenfresken
Gebr. Mattenheimer: Kreuzweg
Johann Christoph Grebenstein: 1751 Barock-Orgel
Die Pfarrkirche St. Jakobus ist von außen eher schmucklos. Das Innere jedoch, ein dreiseitig geschlossener ungegliederter Saal (34 m lang, 13 m breit und 12 m hoch), erhielt eine überschäumende wertvolle Rokokoausstattung.

Altar

Der Hochaltar, ein prächtiger Rokokoaufbau, zeigt rechts und links vom gekreuzigten Heiland Maria und Johannes, darüber Engel, den Hl. Geist und Gott Vater. Auf den perspektivisch bemalten seitlichen Durchgängen stehen vor geöffneten Vorhängen links die Statue von Papst Urban und rechts die des Kirchenpatrons Jakobus des Älteren. Der Tabernakel ist nach links und rechts drehbar – eine wunderbare frühklassizistische Arbeit.

Durchsichtig und leicht stehen die beiden Seitenaltäre schräg in den Raum, die mit dem Hauptaltar ein bühnenartiges Ensemble bilden.

Auf dem linken Altarblatt sieht man den Hl. Sebastian; die Figuren sind Wendelin und Rochus. Der rechte Seitenaltar zeigt die Unbefleckte Empfängnis Mariens;  die Figuren sind Judas Thaddäus und Johannes Nepomuk.

Orgel

Der Neubau der Barock-Orgel war um 1751 von Johann Christoph Grebenstein - Bamberg. 1909 erfolgte der Neu- / Umbau durch die Orgelbaufirma Josef Bittner - Eichstätt.

Weitere Umbauten erfolgten: 

  • 1935 durch E. Dietmann - Lichtenfels
  • 1954 durch Firma Steinmayer - Oettingen
  • 1979 durch Firma Mann - Marktbreit
  • 2008 - 2010 erfolgte die große Renovierung und Erneuerung der Orgel durch die Orgelbaufirma Kögler aus Österreich.

Das Orgelgehäuse mit kunstvollen Rokokoschnitzereien, vier Putten und dem Wappen des Abtes Hieronymus II. Held von Ebrach wurde restauriert und somit im Original erhalten.

Die Disposition der alten Grebensteinorgel wurde im Jahr 2002 im Staatsarchiv Würzburg wiederentdeckt. Daher wurde für dieses imposante Orgelgehäuse einneues barockes Orgelinstrument geplant, wobei die wiederentdeckte Disposition von Johann Chr. Grebenstein, es waren damals 12 Register mit einem Manual und einem kleinen Pedal, die Grundlage für das neue Orgelwerk bilden, um dem Original-Prospekt von Grebenstein gerecht zu werden.

Zum Zweck der Finanzierung der Generalüberholung und Erneuerung der Orgel wurde am 12.05.1998 der Förderverein zur Generalüberholung der Orgel in der Pfarrkirche St. Jakobus d. Ältere und Wallfahrtsstätte zum hl. Blut e. V. gegründet. Unter dem Mitinitiator und langjährigen Vorsitzenden Wendelin Gerstenkorn wurden Haussammlungen durchgeführt und Spenden gesammelt. Bei vielen Veranstaltungen des Fördervereins wurden beträchtliche Beträge erwirtschaftet. Dadurch konnte die Finanzierung der Orgel sichergestellt werden.

Die Fertigstellung der Orgel war im November 2010. Die Einweihung im Rahmen eines Festgottesdienstes fand am 28. November 2010 statt.

Kanzel

Die von Auwera in den Kirchenraum komponierte Kanzel zeigt am Korb die sitzenden Allegorien von Glaube, Hoffnung und Liebe. Darüber am Schalldeckel  das Wappen  des  Abtes  Hieronymus Held, über diesem Maria mit dem segnenden Jesuskind, rechts davor der Hl. Bernhard und links ein Engel, der die Leidenswerkzeuge Jesu und eine Mitra trägt.

Decke

Die prachtvollen Stuckaturen an der Decke ließ Auwera von Italienern fertigen. Sie zeigen reiches Blätter- und Muschelwerk, sowie wunderschöne Engel. Der Stuck umschließt drei Fresken, die über die Wallfahrtsgeschichte berichten:

  • das Herabfallen der Hostie (Chorraum)
  • ihre feierliche Erhebung durch den Ebracher Abt Burkard II. (Haupt Fresko)
  • eine Darstellung des Heilig-Blut-Brunnens mit Wallfahrern (über der Orgel)

Empore

Der Stuck unter der Empore, welcher eine sehr schöne Darstellung von Jesus und Johannes als spielende Kinder zeigt, sowie viele Instrumente der damaligen Zeit und das große Ebracher Klosterwappen umschließt, wurde vom  Burgwindheimer Tünchnermeister Johann Meier gefertigt.

Reich geschnitzt, von flammendem Muschelwerk überzogen, fügen sich Chorgestühl, Beichtstühle und Stuhlwangen in das einheitliche Bild.

Auf der Empore steht die neue Kögler-Orgel mit dem historischen Grebenstein-Prospekt, das durch Rokokoschnitzwerk und mit dem Wappen des Abtes Hieronymus Held sowie dem hebräischen Gottesnamen "JAHWE" reich verziert ist.

Kreuzweg

Der Kreuzweg (1810 geweiht) ist ein Spätwerk  der Gebrüder Mattenheimer aus Bamberg.

Glocken

Die Glocken im Kirchturm verkünden den Menschen die Stunden und den Beginn des Gottesdienstes mit einem reinen C-E-G-C  Geläut.

Firguren

Die Figuren in der Pfarrkirche sind von Peter Wagner, die Altarbilder von dem Würzburger Hofmaler Stögler.