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Bis zum Bau der Kapelle

Nach den Akten im Pfarrarchiv gab es bis zum Jahr 1780 keine Kapelle in Unterneuses. Betstunden an Sonn- und Feiertagen und in der Maienzeit wurden unter freiem Himmel gehalten. Im Sommer wurde die Christenlehre in einer Scheune für die Jugendlichen aus sechs Ortschaften (Ober- und Unterhartmannsbach, auf dem Feulshof, Unterneuses, Tempelsgreuth und Küstersgreuth) gehalten.

Nik. Haas schreibt in seinem Buch „Geschichte des Slavenlandes an der Aisch und den Ebrachflüsschen, Band II, § 87: „Um 1764 ward die Kapelle zu Neußes, durch die Beisteuer der Ortsbewohner, besonders des Müllers Georg Öhlwerther, erbauet und durch Dechant Hübner eingeweihet“. In der Jahreszahl aber irrt Nik. Haas. Im Pfarrarchiv sind die Unterlagen über den Bau der Ortskapelle noch erhalten, so dass der Bau der Kapelle eindeutig erst 1779/1780 begann.

Nach den Akten ergibt sich folgende Sachlage: Um 1770 gab es Bestrebungen der Ortsgemeinde Unterneuses, eine Kapelle zum Abhalten der Christenlehre und der Andachten zu halten.

Im Jahre 1779 richtete die Ortsgemeinde Unterneuses an den Bischof Adam Friedrich, Bischof zu Würzburg und Bamberg die Bitte, eine Kapelle bauen zu dürfen, um dort im Sommer die Christenlehre an Sonn- und Feiertagen, besonders aber die Maiandachten halten zu können. Sie wollten die Kapelle aus eigenen Mitteln bauen und erhalten. Der Initiator und der Hauptgeldgeber soll der Müller Georg Öhlwärter gewesen sein; er hatte die Mühle von der Universität in Bamberg als Lehen. Nachdem am 12. Dezember 1779 die Erlaubnis durch das Würzburger Ordinariat in Einverständnis mit dem Bamberger Oberamt Burgebrach erteilt worden war, wurde die Kapelle auf einem Gartengrundstück der Witwe Anna Neff erbaut. Das Grundstück hatte die Gemeinde im Tausch erworben. Die Kapelle hatte etwa die Maße 13 m x 8 m.