Über der Eingangstür befindet sich ein Schlussstein mit der Jahreszahl 1756. Diese Jahreszahl im Schlussstein hat dazu geführt, dass man die Erbauung der Kapelle im Jahr 1978 bei der „222-Jahrfeier“ und 2006 bei der „250-Jahrfeier“ irrtümlich auf das Jahr 1756 datierte. Aber diese Jahreszahl hat mit der Erbauung der Kapelle nichts zu tun. Der Schlussstein ist von einem anderen Bauwerk übernommen und wahrscheinlich bei der Erweiterung der Kirche 1920 hier eingebaut worden. Die Erbauung der Kapelle ist nach der Aktenlage im Pfarrarchiv sicher das Jahr 1779/1780.
Die Kirche von Unterneuses steht unmittelbar an einer alten Straße, der ehemaligen B 22 und der Straße nach Pommersfelden – Höchstadt. Die Kirche ist genordet und ein barocker, 1920 erweiterter Bau. Von außen wirkt der Bau unscheinbar, doch im Innern hat er eine prachtvolle Ausstattung. Die Kapelle hat einen spätbarocken Altar, den Heinrich Mayer der Richtung Brennos, einem in der Barockzeit bekannten Altarbauer, zuordnet. Auf ihm ist eine Sitzfigur der Mutter Gottes von Bernhard Kamm (um 1760), seitlich stehen die Figuren des hl. Sebastian und des hl. Wendelin, ebenfalls aus der Werkstatt von Bernhard Kamm. Im Aufzug ist eine gemalte Dreifaltigkeitsgruppe. Erwähnenswert ist noch eine barocke Pieta, eine „Anna Selbdritt“, die Peter Schneider möglicher Weise der Werkstatt Hans Nussbaums zuordnet und eine Kopie der „Göttlichen Hilf“, eine Nachbildung von dem berühmten Kreuz in St. Gangolf in Bamberg. Im zweiten Weltkrieg sind durch einen Erlass vom 15.03.40 alle Bronzeglocken beschlagnahmt worden. Nur eine Glocke verblieb zum Gebrauch der Filialkirchengemeinde, da diese eine selbständige Rechtspersönlichkeit war. 1955 wurden zwei neue Glocken zusammen mit der Mutterpfarrei angeschafft. 1985 erhielt die Kirche einen Volksaltar, den der Burgebracher Bildhauer Albin Schmittinger nach Plänen von Diözesanarchitekt Erhard fertigte.
Eigentümer der Kapelle ist seit 1935 eine eigene Filialkirchenstiftung. Zwar soll es schon früher eine „Tochterkirchenstiftung“ Unterneuses der Pfarrei von Burgebrach gegeben haben, rechtlich eingerichtet ist sie aber erst 1935 worden.
Das Patronatsfest ist am 21. November, die Kirchweih wird grundsätzlich am 3. Sonntag im Oktober gefeiert.