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Ab 1670

Etwa ab 1670 ergab sich eine neue Geldquelle für die Brücke: Die Schwerfuhrwerke, die die sog. Holländerbäume aus dem Steigerwald zum Verschiffen an den Main nach Viereth schafften, mussten Brückenzoll bezahlen. Die Holländerbäume wurden an den Main bei Viereth gebracht, auf Main und Rhein nach Holland geflößt und dort für den Schiffbau, vor allem als Masten, verwendet worden. 1716 mussten für jeden Baum 5 Kreuzer entrichtet werden, 1812 dann 12 Kreuzer; eine Fuhre Stäudelholz oder Stangen kostete 4 Kreuzer. Nach Auflösung des Fürstbistums und Eingliederung in das Königreich Bayern hat die kgl. Bayer. Regierung die Auflösung der Brückenstiftung ange¬ordnet und zu einer „Kultusstiftung" erklärt. Die Überschüsse sind alljährlich zur Unterstützung, anderer Kultusstiftungen verwendet worden, z. B. zur Neuanschaffung von Glocken 1877 und 1878 in Burgebrach. Die Fuhrwerksleute mit den Holländerstämmen weigerten sich oft, den Brückenzoll zu bezahlen. 1846 hat das Landgericht verschiedenen Fuhrunternehmen die „Exekution" (= gerichtliche Zwangsvollstreckung, zwangsweise Einziehung der Zollforderung) angedroht, weil sie den Brückenzoll für die Holländerstämme verweigert hatten.