Diese Holzbrücke ist offensichtlich im Dreißigjährigen Krieg unpassierbar geworden und die Brü-ckenpflege ruhte. Nach dem Ende des Dreißigjährigen Kriegs bildete sich die Brückenpflege von neuem. Reisende und vor allem die Bamberger Bischöfe, die die Straße nach Würzburg sehr oft benutzten, bedachten den Opferstock jetzt reichlich mit Gaben. Eine beträchtliche Menge des Gel¬des konnte wieder gegen Zinsen ausgeliehen werden. In der Rechnung von 1712 wird erwähnt, dass der Opferstock mehrmals ausgeraubt worden ist. Der „Claßmeister stellt in seiner Rechnung fest: „1 fl. l Pfd 12 Vi Pfg zue 4 mahlen aus dem opferstockh erhoben worden. In betracht der opferstockh 3 mahlen auffgebrochen worden von denen dieben, mus hier künftig umb dessen besser Verwahrung gesorget werden " Daraufhin sind die Opfergelder wahrscheinlich täglich aus dem Opferstock genommen und darüber ein Verzeichnis geführt worden. In der Rechnung 1714-1717 hält der „Claßmeister" fest: „ 10 fl... sind die 3 Jahr über aus dem St.. Nicolai und St. Nepomuceni opfer stockh bei der Grasmannsdorffer brukhen in verschiedenen mahlen erhoben worden, beweist, dass Manual von Punkt zue punkt". Der letzte Eintrag über Einnahmen an Opfergeldern ist in der Rechnung von 1729 - 1732: „ 98 fl. 2 Pfd 17 ½Pfg seind die 3 Jahr über aus dem St Nicolai und Nepmuceni opferstok bey der Grasmannsdörfer brückhen in verschiedenen mahlen an opfer erhoben worden, beweiß das Manual dann geörg Winklers stück Rechnung und ein extra Gestul von Niclaus Müllern ". Mehrmals wurde der Opferstock erneuert und für die Aufbewahrung der Opfergelder und des Brückenzolls wurde extra eine schwere Truhe angeschafft.
Im Laufe der Jahrzehnte wuchs das Kapital beträchtlich an. Während sich 1590 erst 74 fl. ange-sammelt hatten, waren es 1729 ca. 950 fl, 1780 ca. 2900 fl, 1810 ca. 7000 fl und 1910 dann 19435 Mark. Durch die Inflation im Jahre 1923 ist das Stiftungsvermögen zusammengeschrumpft und im Jahre 1948 betrug das Stiftungsvermögen nur noch 3189,43 RM. Durch die Währungsreform 1948 war das Vermögen der Brückenstiftung zu einem geringen Bestand zusammengeschrumpft. Die Nikolai-Brückenstiftung wurde 1951 auf Antrag aufgelöst und das geringe Restvermögen von ca. 200 DM dem Staat übertragen.
Etwa ab dem Jahre 1820 mussten aus dem Kapital der Nikolai-Brückenstiftung jährlich 100 fl. für die Besoldung des 2. Kaplans gezahlt werden. Nach der Umstellung in Mark wurden 170 Mark be¬zahlt. Der Pfarrer bekam für seinen Dienst als Vorsteher der Stiftung 10 Gulden, später 17 Mark, die in die Pfarrfassion (Einnahmenachweis der Pfarrei) eingesetzt wurden. Ab 1923 fiel infolge der Inflation dieser Betrag weg.