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Schloss

SCHLOSS
SCHLOSS

Ehemaliges Ebracher Amtsschloss zu Burgwindheim

Im Jahre 1278 vermachte der Ritter Ludewig von Windeheim seine Burg mit allen dazugehörigen Besitzungen, anlässlich seines Klostereintritts, der Zisterzienserabtei Ebrach.

Im 18. Jahrhundert während der Regierungszeit Abt Wilhelm Söllner l. verlegte das Kloster Ebrach seinen zweitgrößten Amtssitz von Mönchherrnsdorf nach Burgwindheim.
Der Bauherr Abt W. Söllner beschreibt seinen Neubau wie folgt: „Aus gewissen Ursachen wurde das Amt Herrnsdorf nach Burgwindheim verlegt“.

Weil aber das alte Ebrach’sche Haus daselbst viel zu klein war, so hat man ein ganz neues Schloss aus lauter von den besten Steinhauern zugerichteten Quadratsteinen erbauen lassen, bei welchem nichts vergessen wurde, was zur Haushaltung, zu einem prachtvollen Kunstbau und zur Gemächlichkeit nur immer dienen konnte, so zwar dass alle Vorbeireisenden sich verwundern müssen.
Was die anmutige Lage noch ungemein erhöht, ist der große äußerst fischreiche Dorfsee welcher fast das ganze Schloss umgibt. Da der Untergrund für das Schloss sehr morastig war, musste er befestigt werden. Dazu wurde ein Rost mit starken Eichenstämmen, die unten mit Eisen beschlagen waren in den Boden gerammt. Man sprach davon: „Schloss Burgwindheim stehe auf einem Eichenwald.“ Die Kosten allen dafür beliefen sich auf 60.000 fl. (Gulden).

Laut Carola Wenzel ist die Curie in Burgwindheim ein Frühwerk Balthasar Neumanns. Die bisher von der Forschung in Vorschlag gebrachten Architekten - Joseph Greising, Johann Dientzenhofer, Maximilian von Welsch und Balthasar Neumann wurden diskutiert, wobei nun erstmals der entscheidende Einfluss des Würzburger Baubüros unter Balthasar Neumann erhärtet werden kann.
Der Zimmermann Johann Antretter war der Erbauer des besonders schön gelungenen Mansarddaches. Er kam als Zimmerer auf der Wanderschaft nach Burgwindheim und war von 1723 bis 1745 Bürgermeister in Burgwindheim.

Zeittafel

1720 - 1721
Errichtung des Rohbaus

1722
Fertigstellung der Steinhauerarbeiten

1723 - 1724
Stukkierung durch Georg Hennicke

1725 - 1728
Fertigstellung der gesamten Anlage

Unter den vielen großen und kleinen Zimmern des Schlosses sind die je vier Ecksäle, die sich im oberen und unteren Stock der Pavillons befinden, hervor zuheben. Aus diesen 8 Zimmern hat man einen besonderen Blick: Man kann, durch ihre dem Saal vorgelagerte Bauweise in alle vier Himmelsrichtungen schauen. Im 1. Stock des Mittelbaues befindet sich der prachtvolle mit wundervollen Stukkaturen ausgestattete Festsaal des Schlosses.

Nutzung
Die Wohn und Verwaltungsräume für die Konventualen und für einen weltlichen Beamten befanden sich im südlichen Trakt des Schlosses.  Im Sommer residierten regelmäßig die Ebracher Äbte im „Lustschloss“ das im nördlichen Teil gelegen war und machten das Schloss zum Schauplatz beeindruckender Festlichkeiten. Der dem Abt vorbehaltene nördliche Trakt liegt an der Verbindungsstrasse zwischen Bamberg und Ebrach, so das die Augen derjenigen, welche auf der Poststraße einher ziehen, angesichts des Amtshofes zur Bewunderung hingerissen werden.“

Nach der Säkularisation und der damit verbundenen Auflösung des Klosters Ebrach im Jahre 1803 zog das Königliche Bayer. Rentamt ins Schloss.

Später dienten die Räume als Sitz des Finanzamtes Burgwindheim und der Südtrakt als Wohnung des Ortspfarrers. Dem Festsaal nahm man nach der Säkularisation seine Zierde; die vier großen Spiegel, prachtvolle Lüster, einen großen schön geformten Ofen, auch der letzte nach italienischer Weise gefertigte Kaminofen wurde zerstört. Der Marmorboden wurde herausgerissen und der Saal zu Amtsstuben umgebaut. In den 70er Jahren wurde der Saal renoviert. Seitdem erstrahlt es im alten Glanz und wird wieder als Festsaal genutzt.