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Geschichte und Entstehung

Mönchherrnsdorf
Mönchherrnsdorf

Ein Blick in die Ortsgeschichte von Mönchherrnsdorf- der Ort führte bis zum Jahre 1867 den Namen „Herrnsdorf“ - zeigt uns, dass schon im Jahre 1144 eine Kirche, die dem Hl. Aegidius geweiht war, erwähnt wurde. Im gleichen Jahr gab die Edelfrau Adelheid von Luden ihr gesamtes Eigentum, nämlich den Ort mit seinen vielen Besitzungen und der Kirche als Schenkung dem Kloster Ebrach. Diese Kirche soll später im Bauernkrieg zerstört worden sein.

In den nun folgenden Jahrhunderten wurde in Herrnsdorf eine ebrachische Präfektur, mit einem Pater Amtmann als Oberhaupt errichtet. Diese schlossartige Anlage war mit einem Wassergraben und Mauern umgeben und bildet heute noch den Ortskern, um den sich das spätere Haufendorf - so wie es in seiner ursprünglich gewachsenen Struktur erhalten ist entwickelt hat. Teile er ehemaligen Wassergräben sind in ihrem Profil noch erkennbar und werden als Gärten genutzt.

Der Eingang zum Amtshof führte durch ein Torhaus. Neben dieser Wehranlage, die den Amtshof umschlossen hat, soll noch ein äußerer Mauerring den vor feindlichen Übergriffen geschützt haben, entsprechende Mauerreste, die diese Anlage bestätigen, hat man bei späteren Grabearbeiten und Gebäudeabrissen gefunden.

Betrachtet man die Aufgaben des Pater Amtmann, so hatte dieser die ebrachischen Besitzungen zu verwalten und den Zehnten einzutreiben. Aufbewahrt wurden die Abgaben in einer dafür gebauten Zehntscheune und in Getreideschüttböden innerhalb des Amtshofes. Ebenfalls war eine große Schäferei, bestehend aus Schafstall und Wohnhaus, dem Amtshof mit angeschlossen. Sicherlich war zur damaligen Zeit der amtierende Pater Amtmann auch der Ortsgeistliche.

Die alte Amtshofkirche - so wie sie heute noch als privates Abstellgebäude genutzt wird, soll, wie man sie im Burgebracher Heimatbuch von Josef Neundorfer nachlesen kann, im Jahre 1559 vom Ebracher Abt Johann von Rotenfels gebaut worden sein. Auf der Nordseite,des Gebäudes, über der ehemaligen Kirchentür, kann man heute noch das Wappen von 1559 mit den Zeichen für Ebrach, Reich und Rotenfels und der Jahreszahl erkennen.

Durch die Säkularisation im Jahre 1803 kam der Amtshof in den Besitz des Staates. Die Gemeinde Mönchherrnsdorf kaufte im Jahre 1872 - unter ihrem damaligen Bürgermeister Johann Giehl, Hs.Nr. 3, die östlichen Hälften des südlichen und nördlichen Flügels des Amtshofes und bauten diese als Kirche und Schule. Im gleichen Jahr wurde das Torhaus abgebrochen! Im Jahre 1874 war es dann soweit: In Verbindung mit dem südlichen Amtshoflügel wurde durch Anbau eines Chores in Richtung Osten eine neue Kirche gebaut, die am 8. November des gleichen Jahres als St. Aegidiuskirche eingeweiht wurde.

Den alten achteckigen Treppenturm zwischen Torhaus und südlichem Flügel, mit seiner von Abt Leonhard von Willitzheim erbauten Wendeltreppe, die heute noch besteht, hat man als Kirchturm erhalten und ihn im Jahr 1976 und weitere 3 Meter erhöht und verstärkt.

Ebenfalls berichtet das Burgebracher Heimatbuch, daß die im Mittelalter bestehende Pfarrei Mönchherrnsdorf in der Reformationszeit eingegangen ist. Im Jahr 1702 wurde sie neu eingerichtet und später in eine Kuratie umgewandelt, so wie sie heute noch besteht. Als Wohnung stand seit 1850 dem jeweils amtierenden Ortsgeistlichen ein Pfarrhaus zur Verfügung, das die Gemeinde Mönchherrnsdorf mit Büchelberg und Wolfsbach von einem gewissen Michael Deschner kauften.

Umbauten und Renovierungen